Impuls 5 - Question Time - Hinterfrage die Verwendung deiner Zeit

Anke Botta und Klaus Botta, 30.10.2025

Zeit ist Dein wertvollstes Gut.
Doch wie viel davon investierst Du in Aktivitäten, die weder Freude noch Sinn stiften?
Unser fünfter Zeitimpuls "Question Time" lädt Dich ein, Deine Zeitgewohnheiten kritisch zu hinterfragen.

Warum wir unsere Zeitgewohnheiten hinterfragen sollten

Im Zeitalter der ständigen Erreichbarkeit und Reizüberflutung geraten wir leicht in einen Autopilot-Modus. Wir folgen eingefahrenen Mustern, ohne zu reflektieren, ob diese noch zu unseren Werten und Zielen passen. Zeit verrinnt – oft unbemerkt – in Aktivitäten, die uns langfristig nicht weiterbringen.

Klaus Botta, der Zeitphilosoph und Gründer der Uhrenmarke BOTTA, beobachtet:
„Die meisten Menschen beklagen Zeitmangel, während sie gleichzeitig erhebliche Zeitanteile in Gewohnheiten investieren, die sie weder glücklicher noch erfolgreicher machen.“
Diese Diskrepanz zwischen gefühltem Zeitmangel und tatsächlicher Zeitverwendung ist der Ausgangspunkt für unseren fünften Zeitimpuls: Question Time.

Was bedeutet Question Time?

Question Time bedeutet, Deine Zeitgewohnheiten bewusst zu hinterfragen:

  • Welche Aktivitäten fressen regelmäßig Zeit, ohne echten Mehrwert zu bieten?

  • Welche Routinen existieren nur noch aus Gewohnheit, nicht aus Überzeugung?

  • Wo fehlt Dir konsequent Zeit – und warum?

Es geht nicht darum, jede Minute zu optimieren oder produktiver zu werden. Vielmehr möchten wir Dich dabei unterstützen, Deine Zeit bewusster zu gestalten und Raum für das zu schaffen, was Dir wirklich wichtig ist.

Zeitfresser identifizieren: die häufigsten Kandidaten

Unsere Erfahrung zeigt: Bestimmte Aktivitäten entwickeln sich besonders häufig zu unbemerkten Zeitfressern. Hier eine Übersicht typischer Kandidaten:

  • Endloses Scrollen durch Social Media: Was als kurze Pause beginnt, dehnt sich oft zu langen Zeitblöcken aus

  • Meetings ohne klares Ziel: Besprechungen, die weder Entscheidungen noch Erkenntnisse bringen

  • Übermäßiger Nachrichtenkonsum: Das ständige Verfolgen von Nachrichten, die Du weder beeinflussen kannst noch musst

  • Perfektionismus bei Nebensächlichkeiten: Unverhältnismäßig viel Zeit für Details aufwenden, die kaum einen Unterschied machen

  • Ablenkungen durch Benachrichtigungen: Die ständige Unterbrechung des Gedankenflusses durch digitale Störsignale

  • Unklare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit: Das „schnelle“ Checken von beruflichen E-Mails am Abend oder Wochenende – oder umgekehrt das Prüfen privater Nachrichten während der Arbeitszeit.

Besonders interessant: Viele dieser Zeitfresser sind relativ neue Phänomene. Vor 20 Jahren existierten viele davon noch nicht einmal. Hinzu kommt, dass die sogenannten „Sozialen Netzwerke“ einen enormen Aufmerksamkeits-Sog verursachen und damit in der Regel die effektivsten Zeitfresser überhaupt sind.

Der Question-Time-Prozess: In drei Schritten zu mehr Zeitklarheit

Wie kannst Du Deine Zeitgewohnheiten systematisch hinterfragen? Wir empfehlen einen dreistufigen Prozess:

  1. Bestandsaufnahme: Wo fließt Deine Zeit hin?
    Führe für eine Woche ein einfaches Zeitprotokoll. Notiere in groben Kategorien, womit Du Deine Stunden verbringst (passende Vorlagen findest Du in Zeitimpulse 3 und 4).
    Wichtig dabei: Es geht nicht um lückenlose Dokumentation, sondern um ein grundsätzliches Bewusstsein.
    Hilfreich kann auch die „Energiebilanz“ sein: Welche Aktivitäten geben Dir Energie zurück, welche rauben sie Dir?

  2. Kritische Prüfung: Die Wert-Zeit-Analyse
    Betrachte jede regelmäßige Aktivität und stelle Dir folgende Fragen:

  • Trägt diese Aktivität zu meinen Werten oder Zielen bei?

  • Würde ich sie vermissen, wenn sie wegfiele?

  • Könnte ich sie effizienter, seltener oder anders gestalten?

Besonders aufschlussreich: Stell Dir vor, Du hättest nur halb so viel Zeit zur Verfügung. Was würdest Du weglassen?

  1. Bewusste Entscheidung: Streichen, reduzieren oder transformieren
    Nun kommt der entscheidende Schritt: Leite konkrete Veränderungen ab.

  • Streichen: Manche Aktivitäten kannst Du komplett eliminieren.

  • Reduzieren: Bei anderen genügt eine zeitliche Begrenzung oder geringere Frequenz.

  • Transformieren: Manche lassen sich qualitativ verändern (z. B. Meetings im Gehen statt im Sitzen).

Entscheidend ist: Triff bewusste Entscheidungen, statt im Autopilot-Modus zu verharren.

Die Kunst des bewussten Verzichts

Question Time führt unweigerlich zum Verzicht. Doch dieser Verzicht ist keine Einschränkung, sondern eine Befreiung – er schafft Raum für das Wesentliche.
Die Bauhaus-Philosophie, die auch unsere Uhren prägt, bringt es auf den Punkt: „Weniger ist mehr.“ Dieses Prinzip gilt nicht nur für Design, sondern auch für unseren Umgang mit Zeit.
Verzicht bedeutet dabei nicht Askese, sondern bewusste Auswahl. Es geht um die Kunst, das Unwichtige vom Wichtigen zu unterscheiden und den Mut zu haben, Ersteres loszulassen.

Die Question-Time-Praxis: Konkrete Anwendungsbeispiele

Wie sieht Question Time in der Praxis aus? Hier einige konkrete Beispiele:

  • Digitale Entgiftung: Deinstalliere Apps, die regelmäßig Zeit verschlingen, ohne entsprechenden Mehrwert.

  • Meeting-Diät: Reduziere die Standarddauer Deiner Meetings um 25 % und definiere klare Ziele.

  • Nachrichtenkonsum begrenzen: Lege feste Zeiten für Nachrichten fest, statt ständig zu checken.

  • Fokuszeiten etablieren: Schaffe täglich Zeitblöcke ohne Unterbrechungen für tiefes Arbeiten.

  • Nein-Sagen üben: Entwickle höfliche, aber bestimmte Formulierungen für Anfragen, die nicht zu Deinen Prioritäten passen.

Diese Praktiken erfordern anfangs Disziplin, werden aber mit der Zeit zu befreienden Gewohnheiten.

Die Reflexionsfrage: Was darf weg?

Im Zentrum von Question Time steht eine einfache, aber kraftvolle Frage:
Was darf weg, damit das wesentliche Platz bekommt?

Diese Frage lädt Dich ein, nicht nur über Zeitmanagement nachzudenken, sondern über Lebenspriorisierung. Sie erkennt an, dass jedes Ja zu einer Aktivität ein Nein zu etwas anderem bedeutet.

Nimm Dir einen Moment Zeit und reflektiere: Welche Aktivität, Verpflichtung oder Gewohnheit dürfte in Deinem Leben verschwinden, um Raum für Wichtigeres zu schaffen?

Zeit ist Leben – Question Time in der BOTTA-Philosophie

Bei BOTTA Design verstehen wir Zeit nicht als abstrakte Größe, sondern als Leben selbst. Jede Minute ist ein Stück Deines Lebens – zu wertvoll, um sie unbedacht zu investieren.

Unsere Uhren verkörpern diese Philosophie durch ihre klare, reduzierte Gestaltung. Sie lenken nicht ab, sondern fokussieren auf das Wesentliche. Sie machen Zeit begreifbar und unterstützen einen bewussten Umgang mit ihr.

Question Time ist daher mehr als eine Übung – es ist eine Haltung. Eine Haltung, die Klarheit, Bewusstheit und Souveränität im Umgang mit der eigenen Lebenszeit fördert.

Dein nächster Schritt: Die Question-Time-Challenge

Möchtest Du Question Time praktisch erproben? Wir laden Dich zu unserer 7-Tage-Challenge ein:

  • Identifiziere täglich eine Aktivität, die Zeit frisst, ohne entsprechenden Mehrwert. Nutze dazu auch die Grafik, die Du in Zeitimpuls 3 und 4 angefertigt hast.

  • Entscheide bewusst, diese zu streichen, zu reduzieren oder zu transformieren.

  • Notiere, wie sich die gewonnene Zeit und Klarheit anfühlen.

  • Teile Deine Erfahrungen mit uns, wenn Du möchtest.

Diese einfache Übung kann der Beginn einer neuen Zeitkultur in Deinem Leben sein – einer Kultur, in der Du souverän über Deine Zeit bestimmst.

Fazit: Mehr Leben durch bewusstes Hinterfragen

Question Time ist ein Schlüssel zu mehr Zeitautonomie und Lebensqualität. Indem Du regelmäßig hinterfragst, womit Du Deine Zeit verbringst, gewinnst Du nicht nur Stunden zurück – Du gewinnst Lebensqualität.

Denn letztlich geht es nicht darum, mehr zu schaffen oder effizienter zu sein. Es geht darum, Dein Leben bewusster zu gestalten und Deine Zeit in das zu investieren, was Dir wirklich wichtig ist.

In diesem Sinne laden wir Dich ein:
Frage Deine Zeit. Hinterfrage Deine Gewohnheiten. Und schaffe Raum für das, was Dein Leben bereichert.

FAQ zum Thema Question Time

Wie oft sollte ich meine Zeitgewohnheiten hinterfragen?
Wir empfehlen einen regelmäßigen Rhythmus – zum Beispiel quartalsweise eine tiefere Reflexion und wöchentlich einen kurzen Check. Besonders wertvoll ist das Hinterfragen in Übergangsphasen oder wenn sich Dein Gefühl von Zeitdruck verstärkt.

Gibt es Bereiche, in denen ich besser nicht kürze?
Ja, sei vorsichtig bei Aktivitäten, die Deine Gesundheit, wichtige Beziehungen oder Deine persönliche Entwicklung fördern. Diese erscheinen manchmal als „verzichtbar“, sind aber oft die Grundlage für Dein Wohlbefinden und Deine Leistungsfähigkeit.

Wie gehe ich mit Zeitfressern um, die ich nicht komplett eliminieren kann?
Suche nach Wegen, diese zu optimieren oder zu begrenzen. Oft hilft es, klare zeitliche Grenzen zu setzen oder die Qualität der Aktivität zu verbessern, um mehr Wert aus der investierten Zeit zu ziehen.

Was, wenn andere meine neue Zeitgestaltung nicht respektieren?
Kommuniziere Deine Grenzen klar und freundlich. Erkläre, warum Dir diese Veränderung wichtig ist. Die meisten Menschen respektieren bewusste Entscheidungen, wenn sie nachvollziehbar begründet sind.

Wie erkenne ich, ob meine Question-Time-Praxis erfolgreich ist?
Achte auf drei Indikatoren:

  • Hast Du mehr Zeit für das, was Dir wichtig ist?

  • Fühlst Du Dich weniger gehetzt und getrieben?

  • Erlebst Du mehr Momente von Präsenz und Zufriedenheit?

Wenn ja, ist Deine Praxis auf einem guten Weg.

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1 Kommentar


  • Heinrich Zeitler

    wieder mal ein Artikel über Zeitmanagement, dachte ich. Sicher nichts neues, aber man kann ja mal reinlesen, dachte ich dann. Gefühlt eine Minute später (ok, es können auch zehn gewesen sein) habe ich bemerkt, dass ich doch den ganzen Artikel gelesen habe. Sehr spannend und was mich am meisten überrascht hat: ich habe einige neue Sichtweisen erfahren. Besonders die Idee mit der grafischen Dokumentation der täglichen Tätigkeiten aus der letzten Folge, werde ich definitiv ausprobieren. Eine sehr gute Idee. Überhaupt finde ich das ganze Thema sehr bedeutsam in unserer überladenen Zeit. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf die nächsten Folgen. Machen Sie weiter so.


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