Warum analoge Uhren auch im digitalen Zeitalter begeistern
Es ist schon erstaunlich, was moderne Smartwatches leisten können: Mit ihnen kann man Musik wiedergeben, die Pulsfrequenz messen, den Fitnesszustand und die Schlafqualität ermitteln, telefonieren, Kurznachrichten anzeigen lassen – und das alles zusätzlich zur Zeitanzeige.
Klassische Analoguhren können das alles nicht – sie zeigen nur die Zeit an. Klarer Punktsieg also im Kapitel Ausstattung für die digitalen Smartwatches.
Warum sollte man sich dann heute noch eine klassische Analoguhr kaufen?
Vielleicht gerade deshalb! Weil sie nämlich auf all diese Zusatzfunktionen verzichtet und sich auf ihre Kernfunktion, die Anzeige der Uhrzeit beschränkt. Analoguhren tun dies auf besonders charmante Weise, vor allem, wenn sie von einem mechanischen Uhrwerk angetrieben werden. Hier verbinden sich miniaturisierte Präzisionsmechanik und technische Ästhetik zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk.
Zugegeben, es ist manchmal schon ganz praktisch, wenn man alle Termine „am Arm“ dabei hat, keine SMS verpasst, oder angerufen werden kann, egal wo man sich gerade aufhält. Aber – mit fortschreitender Technisierung unserer Umwelt belastet diese „Always On“-Funktionalität auch zunehmend.
In bestimmten Lebenssituationen möchte man genau das alles nicht, sondern sich stattdessen einfach ganz bewusst dem permanenten Zugriff entziehen.
Genauso wenig möchte man regelmäßig von einem solchen Device ermahnt werden, dass es bald wieder nachgeladen werden muss, oder geupdatet, oder gebackupt. Sonst droht Funktionsverlust oder gar Datenverlust.
Denn genauso vielseitig, wie diese kleinen Alleskönner sein können, so anspruchsvoll, wartungsintensiv und fordernd sind sie auch.
Zum einen bin ich selbst ein Fan moderner Technik, zum anderen aktiver Sportler. Mit diesem Hintergrund habe ich im Jahr 2018 zusammen mit einer niederländischen Hochschule einen elektronischen Fitnessmanager entwickelt.
Mit aktueller Smartwatch-Technik und deren Möglichkeiten bin ich entsprechend recht gut vertraut. Vielleicht schätze ich auch gerade im Kontrast zu der technoiden Vielfalt der Möglichkeiten die beruhigende und souveräne Einfachheit einer analogen Armbanduhr.
Denn die hat nur eine Funktion: Die Anzeige der Uhrzeit – Diese Funktion erfüllt sie allerdings auf eine sehr menschengerechte Art. Da kann keine Digitaluhr mithalten. Nicht einmal dann, wenn sie eine analoge Armbanduhr simuliert. Hier fehlt einfach die Authentizität oder etwas pathetischer ausgedrückt – die Seele.
Eine echte Analoguhr passt eben strukturell besser zum Menschen und zu unserem irdischen Umfeld.
Ich finde, dies trifft besonders dann zu, wenn sie nur einen Zeiger hat – und vielleicht sogar noch die kompletten 24 Stunden eines Erdentages anzeigt. Deshalb bieten wir bei BOTTA außergewöhnlich durchdachte Zeitanzeigen an: Solche, die einer natürlichen Logik folgen.
Bei unseren 24-Stunden Einzeigeruhren passiert nämlich etwas ganz Besonderes: Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Zeigers entspricht exakt der Rotationsgeschwindigkeit der Erde. (Würde man den Stundenzeiger einer UNO 24 genau auf die Sonne ausrichten und die Uhr von da an nicht mehr bewegen, würde von da an der Stundenzeiger exakt der Position und Richtung der Sonne folgen.) Wir nennen das „sonnensynchrone Anzeige“
Unsere 24-Stunden Einzeigeruhren sind damit in absolutem Einklang mit der Astrophysik unserer Erde und – nebenbei bemerkt – auch perfekt als zuverlässiger Kompass einsetzbar. (siehe Artikel „Wie verwende ich eine Armbanduhr als Kompass“).
Zugegeben: Eine 24-Stunden-Einzeigeruhr ist schon etwas ganz Besonderes und damit nicht unbedingt die Alltagsuhr für jedermann. Für Menschen, die das Außergewöhnliche schätzen ist sie jedoch ein Highlight.
Etwas weniger astrophysikalisch, dafür aber ganz einfach zu verstehen und sehr alltagstauglich, ist die UNO, unsere 12-Stunden-Einzeigeruhr. Sie ist zwar nicht sonnensynchron wie ihr 24-Stunden-Pendant, dafür jedoch ganz schnell erfassbar und in ihrer ruhigen und klaren Ausstrahlung kaum zu übertreffen.
Analoge Uhren mit mehr als einem Zeiger wie die TRES vermitteln zwar nicht ganz die Ruhe, die unsere Einzeigeruhren ausstrahlen, sie beschränken sich jedoch ebenso auf die Anzeige der Uhrzeit und vermeiden damit gleichfalls die Reizüberflutung und den Wartungsaufwand, den eine Smartwatch zwangsläufig mit sich bringt.
Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob er Wert auf ein Maximum an Informationen in Form von Smartwatches legt oder die ruhige Gelassenheit einer analogen Uhr bevorzugt. Ich schätze beides und entscheide mich abhängig von der jeweiligen Situation, welcher ich den Vorzug gebe.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Umgang mit der Zeit,
Ihr Klaus Botta